Salzkammergut Trophy

Salzkammergut Trophy

Vor 2 Woche krönte sich der “Albanator” zum Marathon Weltmeister und konnte bereits zum 2. Mal den höchsten Titel der Langstreckendisziplin erlangen. Aber während die Weltelite um die Medaillen kämpfen, haben wir, Martin und ich, als nicht-Profis andere Ziele und zwar bei einer Weltmeisterschaft einmal am Start zu stehen und vergangenen Samstag hatten wir die Gelegenheit. Im Rahmen der Salzkammergut Trophy wurde in Bad Goisern die UCI Marathon World Series ausgetragen. Die ersten 20 Finisher qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft und daher waren die Top 20 unser großes Ziel.

Ein Blick auf die Streckendaten machten es recht schnell eindeutig, dass dieser Weg aber richtig schwer werden wird. Es erwarteten uns 120 km mit ca. 3800 hm. Es blieb aber nicht viel Zeit, um sich den Kopf über die bevorstehende Tortur zu zerbrechen, denn bereits um 9:00 fiel der Startschuss.

Der Respekt vor dieser schwierigen Strecke war im Peleton zu spüren, denn die Startphase verlief recht gemäßigt und auch zu Beginn des ersten langen Anstiegs blieb das Tempo zunächst noch moderat. Die Geschwindigkeit nahm aber mit steigender Seehöhe direkt proportional zu. Um aber sicherzustellen, dass wir auch am Ende des Rennens noch genügend Kraftreserven haben, ließen wir uns nicht beirren und fuhren gemeinsam unser Tempo weiter.

Nachdem der erste Teil erfolgreich bewältigt wurde, folgten gut 20 flache Kilometer entlang des Hallstätter Sees. Zum Glück hatten wir eine gute Gruppe und wir konnten dort gut Druck machen. Langsam begann auch die Temperatur zu steigen und der Flüssigkeitsbedarf stieg ebenfalls konstant an. Als wir in Hallstatt ankamen, lauerte auf uns eine der fiesesten Gemeinheit, welche die Strecke zu bieten hatte: ein 600 hm langer Aufstieg mit Steigungen von gefühlten 30%. Dieser kräfteraubende Streckenabschnitt wurde von uns aber relativ gut bewältigt und wir waren nach einer kurzen Abfahrt bereit für die nächsten 700 hm. Die Problematik, die sich hier jedoch ergab, war eher unerwartet. Aufgrund des wolkenfreien Himmels war es so heiß, dass wir bereits zu Beginn dieses Anstiegs mit einer geleerten Flasche unterwegs waren und so begann der Kampf gegen die Dehydration. Martin konnte diesen gewinnen und konnte voll durchdrücken, ich scheiterte aber bei den letzten 100 hm. Allein das Gleichgewicht zu halten wurde für mich schon zur Schwierigkeit und so verlor ich auf diesen Abschnitt sehr viel Zeit. Zum Glück kam aber dann die langersehnte Labestation und man versuchte sich wieder zurück ins “Leben” zu holen. Es dauerte und der Gedanke an die noch bevorstehenden 500 hm, war nicht gerade förderlich.

Aufgeben stand aber nicht zur Option, wir waren beide in den Top 20 unterwegs und somit, zumindest virtuell, für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Solch eine Chance hat man nicht so schnell wieder. Deshalb ignorierten Martin und ich die Krämpfe, die uns den Weg zurück nach Bad Goisern erschwerten und versuchten einfach so gut es ging die Kurbel am rotieren zu halten.

Schließlich erreichten wir das Ziel. Martin wurde unglaublicher 10. mit einer Fahrzeit von 5:26 h und ich überquerte 9 Minuten später als 14. die Ziellinie.

Überglücklich begrüßten wir die Tatsache, dass wir uns beide für die Marathon Weltmeisterschaft 2016 qualifizieren konnten und eine sehr lehrreiche Erfahrung konnte ich auch mit nach Hause nehmen: Auch wenn es noch so schmerzt und Überwindung kostet, ist Aufgeben keine Option. Leichter gesagt als getan, aber: “Schmerzen gehen vorüber, Aufgeben ist für immer.”

 

 

Ergebnisse Salzkammergut Trophy, 10.07.2015

# 150710_Salzkammergut Trophy

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